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Die Vorteile selbst zu Kochen gegenüber Fertiggerichte und Fastfood

Eure Umwelt beeinflusst eure Ess- und Kochgewohnheiten. In diesem Zusammenhang scheint die Erziehung oder das Umfeld im dem man aufwächst wohl eine der wichtigsten Einflussgrößen zu sein. Doch habt ihr schon mal darüber nachgedacht, ob euer Wohnort auch eure Kochgewohnheiten entscheiden kann?

Mein erster Gedanke war, dass das heutzutage wohl eher eine untergeordnete Rolle spielt, da Supermärkte mittlerweile nicht nur in den Städten, sondern auch in ländlichen Gebieten allgegenwärtig sind. Doch trotz dieser Tatsache, scheint sogar die Art des Supermarktes oder des Lebensmittelgeschäfts unsere Ernährungsgewohnheiten zu beeinflussen. Beispielsweise wurde das Vorhandensein von reinen Lebensmittelmärkten und Hofverkäufen mit einer gesünderen Ernährung in Verbindung gebracht (Gustat et al., 2017).

Dem gegenüber zeigten die Autoren, dass sich Menschen in Umgebungen mit einer Häufung von Schnell- und Takeaway-Restaurants ungesünder ernähren. In den letzten Jahrzenten stellte sich vor allem in Ländern mit einem hohen Pro-Kopf-Einkommen der unschöne Trend ein, häufiger stark verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte und Takeaway-Essen zu verzehren (Monteiro et al., 2013). Dabei haben viele Studien gezeigt, dass Menschen die häufig zu Hause kochen weniger Zucker und Fett konsumieren (Wolfson et al., 2015), mehr Obst und Gemüse essen (Gustat et al., 2017), qualitativ höherwertige Lebensmittel essen und weniger übergewichtig sind (Tiwari et al., 2017; Mills et al., 2017).

Die Studie

Pinho et al. (2018) werteten Ergebnisse der „Spotlight“ Studie aus, die im Jahr 2014 fast 5.100 Teilnehmer aus fünf europäischen Ländern zu deren Ess- bzw. genauer gesagt den Kochgewohnheiten untersuchte. Im Detail wurde untersucht, wie das räumliche Vorhandensein von Supermärkten und Restaurants, die Kochgewohnheiten zu Hause beeinflussen. Die Bezugsquellen für Nahrung wurden in Supermärkte bzw. kleine Lebensmittelgeschäfte und Restaurants (inkl. Fastfood, Takeaway, Bars etc.) unterteilt. Im Ergebnis wurde dann die Häufigkeit des zu Hause Kochens klassifiziert (0-3, 4-5, und 6-7 Tage/Woche) und der räumlichen Verfügbarkeit der genannten Bezugsquellen zugeordnet.


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Gesundes Essen kann so einfach sein. Auch wenn das nächste Restaurant so verlockend nah scheint, lohnt es sich seine Kochgewohnheiten zu Gunsten der eigenen Gesundheit zu überdenken.

Viele Restaurants in der Umgebung bedeutet weniger Zeit vorm eigenen Herd

Die Ergebnisse von Pinho et al. (2018) zeigten, dass nur die höhere Verfügbarkeit von Restaurants dazu führte, dass die Teilnehmer deutlich weniger häufig Daheim kochten. Dagegen gab es keine Verbindung zwischen der Verfügbarkeit von Lebensmittel- oder Supermärkten und der Häufigkeit, mit der die Teilnehmer Daheim kochten. Auch die kombinierte Verfügbarkeit von Restaurants und Lebensmittel- bzw. Supermärkten schien keinen Einfluss zu haben.

Aus diesem Grund schlugen die Autoren vor, die Untersuchungen weiter zu vertiefen und den Fokus auf enge Zielgruppen zu lenken. Beispielsweise auf bestimmte Arbeitsumgebungen der Teilnehmer oder eben die Personen, mit vielen Restaurants in der Umgebung (Pinho et al., 2018).

Was können wir davon lernen? Meiner Meinung nach sind die Ergebnisse von Pinho et al. (2018) auf jeden Fall ein kleiner Weckruf, der dazu animieren sollte, die eigenen Kochgewohnheiten zu überprüfen und möglicherweise bewusster zu entscheiden, ob der nächste Restaurantbesuch wirklich sein muss. Vor allem in Städten mit einer großen Auswahl an Restaurants neigen die Menschen mehr und mehr dazu, nicht selbst zu kochen. Dadurch scheinen viele zu vergessen, wie gut selbst kochen eigentlich schmecken kann und teilweise hat man das Gefühl, dass manche Personen gar nicht mehr in der Lage sind, selbst zu kochen.

Vor allem in Zeiten in denen beispielsweise Diabetes eine „Volkskrankheit“ wird, ist gesundes Essen essentiell für jeden von uns. So gut die Restaurants von außen aussehen – was auf dem Teller liegt und drinsteckt, weiß man nur, wenn man es selbst zubereitet hat. Aus diesem Grund: sagt doch einfach mal den nächsten Besuch im Restaurant ab und kocht Daheim. Das Essen schmeckt sicher gleich doppelt so gut.

Literatur


Pinho, M.G.M., Mackenbach, J.D., Charreire, H., Oppert, J.M., Bárdos, H., Rutter, H., Compernolle, S., Beulens, J.W.J., Brug, J., Lakerveld, J. (2018) Spatial access to restaurants and grocery stores in relation to frequency of home cooking. International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity 15(6). doi: 10.1186/s12966-017-0640-6.

Gustat, J., Lee, Y.S., O’Malley, K., Luckett, B., Myers, L., Terrell, L., Amoss, L., Fitzgerald, E., Stevenson, P.T., Johnson, C.C. (2017) Personal characteristics, cooking at home and shopping frequency influence consumption. Prev. Med. Rep. 6, 104-110.

Monteiro, C.A., Moubarac, J.C., Cannon, G., Ng, S.W., Popkin, B. (2013) Ultra-processed products are becoming dominant in the global food system. Obes. Rev. 14(Suppl 2), 21-28.

Wolfson, J.A., Bleich, S.N. (2015) Is cooking at home associated with better diet quality or weight-loss intention? Public. Health Nutr. 18,1397-1406.

Tiwari. A., Aggarwal. A-, Tang. W-, Drewnowski. A. (2017) Cooking at home: a strategy to comply with U.S. dietary guidelines at no extra cost. Am. J. Prev. Med. 52, 616–624.

Mills, S., Brown, H., Wrieden, W., White, M., Adams, J. (2017) Frequency of eating home cooked meals and potential benefits for diet and health: cross-sectional analysis of a population-based cohort study. Int. J. Behav. Nutr. Phys. Act., 14, 109.

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